Ja und genau das tut er auch. Mit 10 gründete Dicker - gemäss Wikipedia - eine Zeitschrift, die er jahrelang leitete und entwickelt. Dem Kinde und dem jungen Mann ist das Schreiben in die Wiege gelegt worden. Und seine Bücher sind wirklich eine Pracht. Sein bekanntestes Werk bisher ist: "Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert". Und nun schreibt er eine Geschichte über einen längst geschehenen Tötungsfall in einem Schweizer Luxushotel.
Normalerweise stöhne ich gedanklich auf wenn im Buch (oder auch in einem Film) nach einem Vorkommnis mit den Worten "15 Jahre vorher" die ganze Geschichte aufgerollt wird. Dies wird in vorliegenden Buch "Das Geheimnis von Zimmer 622" permanent vollzogen. Weshalb? Weil die Geschichte eigentlich jene eines Schriftstellers ist, der ein einem Schweizer Luxushotel absteigt um einen Roman zu schreiben. Dann trifft er eine Frau und mit derselbigen recherchiert er die ganze Geschichte um eben diesen Tötungsfall viele Jahre zuvor im Zimmer 622. Dazu wird natürlich permanent zurück geblendet. Nur: Joel Dicker tut das immer nur dann, wenn die Leserschaft das Bedürfnis hat, Genaueres zu erfahren. Und es passt regelmässig.
Am Schluss ist die Geschichte dermassen vielfältig und verschachtelt und wir mit einem Mal zuerst vermeintlich, und auf der allerletzten Seite dann wirklich aufgelöst. Ich spoilere hier natürlich nichts. Aber eins ist klar: Wer das Buch nicht bis zu allerletzten Seite liest, kennt die vollkommen überraschende Lösung der ganze Geschichte - nicht nur des Tötungsfalles - nicht. Und kann sie auch nicht erahnen.
Also: Spannung pur. Perfekte Sprache (bzw. sehr gute Übersetzungsarbeit). Fantastische Dramaturgie. Ein permanentes Tempo in der Geschichte. Humor, authentische Dialoge, realitstische Spielorte - alles da!
Diese Buch ist grosse Klasse!