buechercheck.com

Wie man einen Bären kocht! Von Mikael Niemi.

Das Buch hat mich verwirrt. Ich weiss heute noch nicht, ob ich es gut finden soll - oder nicht.

Während der Lektüre eines Buches stelle ich mir oft die Frage, wie das Buch in meinem Blog beschrieben werden soll. Gemeint damit ist wohl, ob ich das Buch gut finde oder nicht. Ob ich es nochmals kaufen würde oder nicht. Oder ob ich es einem Freund oder meiner Frau empfehlen würde. Bei dem Buch von Mikael Niemi bin ich mir absolut nicht sicher. Auch nach der Lektüre nicht.

Ich stimme den Rezensionen der schwedischen Presse zu: "Der Roman entführt in eine vergangene Zeit (1852) und eine Welt, die ebenso brutal wie faszinierend ist" und "Niemi erschafft Bilder, Gerüche, Atmosphäre und Charaktere, die dieses Buch zu einem einmaligen Leseerlebnis machen". Aber trotzdem würde ich nicht wirklich rückwärts von Basel nach Bern wandern, müsste ich mich um das letzte, verbliebene Exemplar bewerben...

Niemi ist ein Erfolgsautor. Er hat zwar noch nicht viele Bücher geschrieben, aber dafür solche, die weltweit übersetzt wurden. Nun also präsentiert er ein Buch, welches eine Geschichte erzählt, die im 19. Jahrhundert irgendwo in Skandiavien spielt. Die Lebensumstände zu dieser Zeit in dieser Gegend sind ausgezeichnet beschrieben (man kann sie natürlich auch nicht mehr nachprüfen...). Interessant zu lesen, dass die Techniken der "Photografie" und der "Fingerabdrücke" bereits bekannt waren und die Teilnehmer an dieser Geschichte - die ansonsten noch primitivst lebten und tagelang nur Grütze assen und auf dem Boden schliefen - diese Techniken bereits einsetzen.

Und ja, man kann zeitweise die ausgezeichnet beschriebenen Lebensumstände im hohen Norden fast schon riechen. Und man ist voll dabei, wenn der Protagonist das erste Mal in seinem Leben ein Regal voller Bücher sieht.

Kurz gesagt: Die Geschichte - die an sich spannend ist - ist wundervoll dargelegt und der Autor ist ein wahrer Meister darin, die Lesenden mitzunehmen in eine alte Zeit mit Grütze und schlecht verheilenden Wunden.

Mich hat dieses Buch nicht in die Fangemeinde von Mikael Niemi integriert. Das ist aber - wie immer in diesem Blog - sehr subjektiv und ich bin sicher, dass es Menschen gibt, die auf solche Romane abfahren. Romane die in einer Zeit vor unserer passieren (das ginge ja noch) und in einer Welt, die uns - auch in der heutigen Zeit - eher fremd ist.

Mein Tipp: Das Buch hat 500 Seiten und kostet um die 20 Franken. Vielleicht leihen Sie es sich zuerst mal aus. Sie kennen ja meine e-mail-Adresse...

Zur Startseite
Impressum
Startseite
Lister mit allen Büchern
Der Blog und sein Zweck
Webseite & Design, thiriet creative content, casper@thiriet.cc
Riehen © 2020