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Die Nacht - wirst Du morgen noch leben? Von Jan Beck.

Das ist mal wieder ein Thriller, den man in Fachkreisen als "Page-Turner" bezeichnen würde (weil man wohl das deusche Wort dafür vergessen hat).

Ich bin immer sehr glücklich und zufrieden, wenn ich ein Buch lesen kann, das spannend ist und mich dann noch - vielleicht zum Schluss - komplett überraschen kann. Das beste Beispiel für ein solches Werk war bisher: Das Geheimnis von Zimmer 622 von Joel Dicker https://www.buechercheck.com/2021/04/21/das-geheimnis-von-zimmer-622-von-joel-dicker/. Nun aber kommt der 1975 geborene Österreicher Joel Fischler und bringt einen Thriller - seinen zweiten - heraus: Die Nacht. Eigentlich ein nichtssagender und einfacher Titel. Das Buch aber, hat es in sich - darauf deutet der Untertitel hin: "Wirst Du morgen noch leben?"

Die Kapitel im Buch sind nur nummeriert und tragen jeweils den Namen des Hauptperson im Kapitel. Zu Beginn sind das ein paar einfache Geschichten - ohne Zusammenhang. Aber da ja in einem Storyboard immer und alles einen Zusammenhang hat, beginnt man zu kombinieren und versucht, die Zusammenhänge zu finden. Da gelingt, manchmal. Mit jedem Kapitel beginnt sich in den Köpfen der Lesenden ein Bild zu formieren. Dann kommt plötzlich eine sehr grosse Spannung dazu und letztendlich wird das Buch - wenigstens bei mir - zum Pageturner!

Nur um dann auf dem letzten Dutzend der 450 Seiten völlig neue und unerwartete Wendungen einzubringen. Das würde ich allerdings gerne als "Kritik" einbringen: die Erklärungen sind so vielfältig, dass es seitenlange Erklärungen braucht, um die Geschichte aufzulösen . Aber trotzdem: Das Handwerk in diesem Buch ist sehr gelungen: Spannung, die Geschichte - so absurd sie auch ist - ist in einer sehr realen Welt angesiedelt - Zeitebenen, neue Wendungen.

Auch die Ermittelnden sind nicht ohne: Zwar kommen beide nicht aus ohne einen gewissen Dachschaden oder eine sehr, sehr komplizierte Persönlichkeit. Aber sie arbeiten schnell und bringen das Tempo der Geschichte zum Rasen.

Gerne werde ich auch Fischler-Becks ersten Thriller lesen (Warum hat man eigentlich ein Pseudonym, wenn man es im Internet gleich wieder auflöst??).

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