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Die Abfindung. Von Yves Ravey.

Ein Kriminalromänchen welches Freude macht!

Vor mir liegt ein handliches, kleines Büchlein mit knapp 110 Seiten, einem unverfänglichen, aber spannenden Cover und es erinnert mich ein bisschen an das Büchlein, aus welchem unser damaliger Franzi-Lehrer lustige Geschichten auf Französisch vorgelesen hat.

Der Titel «Die Abfindung» ist ebenfalls noch kein klarer Hinweis auf den Inhalt. Es wird nicht um die Theorien der Muotathaler Wetterschmöcker gehen – soviel ist klar. Aber auf einen Thriller weist der Titel auch nicht hin. Der Name des Autors – Yves Ravey – auch nicht. Dafür bin ich persönlich zu wenig literarisch unterwegs.

Das erste Kapitel hat 12 Zeilen. Das zweite 20. Beim dritten Kapitel muss man schon 3 Seiten umwerfen … aber dann geht’s los. Ravey führt die Lesenden in eine Lebensgeschichte eines Zeitgenossen ein, der zuerst etwas Pech mit seinem Geschäft hat, danach mit seiner Frau, dann mit dem Gesetz und am Schluss glaubt niemand mehr daran, dass dieser Mann irgendwie wieder aus dieser Geschichte rauskommt. Und das kommt ja dann auch erst im ALLERLETZTEN SATZ des Büchleins aus.

Der Plot ist sehr simpel, gut verständlich und ohne grossen Nebengeschichten. Alle «Nebenstränge» der Geschichte  haben mit dem Protagonisten zu tun und bleiben so ziemlich übersichtlich und erlauben dem Autor seinen besonderen Schreibstil anzuwenden. Dazu folgendes: Zum etwas gewöhnungsbedürftigen Schreibstil dieses «Romans», welcher von der fanzösischen Finanzzeitung " L Echo" als «perfekten Thriller»bezeichnet wird: Der Protagonist erzählt uns Lesenden die Geschichte. Also benützt er den ICH-Erzählstil und deshalb können auch keine grossen Nebengeschichten erzählt werden. Zudem benützt er dann auch keine offensichtlichen, direkten Reden. Und so liest sich das Ganze, als würde uns die Geschichte erzählt werden und das ist eigentlich sehr spannend.

Ich will ein Fazit ziehen: «Die Abfindung» ist ein hochwertiges, kleines Romänchen, oder auch ein Thrillerchen, welches man auf eine Zugfahrt (nicht über 2 Stunden) oder auf einen innereuropäischen Flug mitnehmen kann (wobei beides sehr viel länger dauern kann als die Lektüre dieses Buches). Ich war froh, eine solch leichte, sehr gut geschriebene und spannende Lektüre auf dem Nachttisch zu haben.

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