Vier Schwestern im Erwachsenenalter werden von ihrer Mutter zu einem Treffen aufgeboten, und zwar in jenes erinnerungsbefrachtete holländische Stranddörfchen, in welchem die Kölner Familie viele Jahre lang unbeschwerte Sommerferien verbracht hat. Es ist aber auch der Ort, an dem der Ehemann und Vater tödlich verunfallt ist und sich das Leben der Mädchen und ihrer Mutter auf einen Schlag verändert hat. Dort konfrontiert also Letztere die ahnungslosen Ersteren mit einer überraschenden Mitteilung. Soweit der Plot des vierten Romans der 59-jährigen deutschen Fernsehdrehbuchautorin und TV-Dramaturgin Monika Peetz, die mit den «Dienstagsfrauen» und «Sieben Tage ohne» auch als Romancière bekannt geworden ist.
Allerdings stellt der Leser, der sich auf der Suche nach leichter, aber gehaltvoller Unterlagung auf die eigentlich vielversprechende Story eingelassen hat, wieder einmal fest: Könnerschaft im Verfassen von Fernsehdrehbüchern und der Produktion von TV-Filmen ist noch lange keine Garantie für das Gelingen eines Roman mit überzeugend gezeichneten Charakteren und einem durchgehaltenen Spannungsbogen. So plätschert denn die Handlung rosamundepilcherähnlich dahin, hält sich (zu) lange bei den unterschiedlichen Befindlichkeiten der Schwestern und den Capricen ihrer Mamma auf und versucht krampfhaft, mit Landschaftsbeschreibungen der holländischen Küste und Anspielungen auf die Eigenheiten ihrer Bewohner Lokalkolorit zu schaffen.
Das Buch kann sich meiner Meinung nach sparen, wer nicht an den Schrullen und psychischen «Chnörzen» vierer Wohlstandsfrauen und ihrer neurotischen Mutter interessiert ist. Auch die Auflösung des geheimnisvollen Treffens kommt nicht derart unerwartet, dass sie einem die gepflegte Langeweile der vorherigen 290 Seiten vergessen liesse. Empfohlen seien die «Sommerschwestern» allenfalls Holland-Fans, die gerne die Bedeutung niederländischer Satzfetzen aus dem Munde von knorrigen Eingeborenen enträtseln.