"Eine junge Polizeibeamtin kehrt auf den Hof der Eltern zurück nachdem ihr Vater niedergeschlagen wurde und im Koma liegt. Sie stellt fest, dass dieser Anschlag und ein Mordfall aus der Vergangenheit miteinander zusammenhängen!"
Aus diesem einfachen Plot strickt die deutsche Erfolgsautorin Romy Fölck das Start-Buch einer Serie um eine norddeutsche Ermittlerin.
Die Lektüre des Buches hinterlässt bei mir keine klare Meinung. Einerseits denke ich, dass die Geschichte zu einfach ist, um 380 Seiten zu füllen. Und tatsächlich, manchmal bewegt sich die Geschichte kaum und man sehnt sich einen Zwischenfall herbei, der wieder etwas Tempo in die Erzählung bringt. Schliesslich ist das kein Heimatkunde-Skript über die Hamburger Marsch, sondern ein Krimi. Der Zwischenfall kommt dann schon, und die Geschichte nimmt wieder kurzzeitig Fahrt auf, bevor sie wieder in einer Frageorgie der selbstzweifelnden Protagonistin erstarrt.
Der Plot wird letztlich zu einer annehmbar authentischen Geschichte verarbeitet, zeigt ausserordentlich gut, wie Land-Menschen im Norden Deutschlands ticken und was es heisst, wenn ein "Dorf im Krisenfall zusammensteht". Das ist sehr schön und - ich wiederhole mich - authentisch zu lesen. Über Alles gesehen aber, würde mich dieses Buch allerdings nicht dazu verleiten, weitere Folgen der Serie zu erstehen.
Aber: Die deutsche Autorin des Buches - Romy Fölck - ist sehr erfolgreich und ihre Bücher verkaufen sich sehr gut ("sensationelle Erfolge, wochenlang Spiegel-Bestseller-Liste" so die Eigenwerbung im Klappentext). Und letztlich war das Lesen des vorliegenden Kriminalromans weder mühsam noch langweilig. Und immerhin lehrreich. Deshalb werde ich wohl eine zweite Runde "Fölck" machen und mir eine Fortsetzung der Serie in Form des nächsten Bandes erstehen. Denn "Totenweg" ist die Startausgabe der Serie und ist 2019 erschienen und eine Autorin im Format der Romy Fölck wird sich an der Figur weiterentwickeln. Und vielleicht auch das Tempo der Geschichte.