Da ist er also. Der zweite «Alapont» von dem Riehener Neo-Autor Daniel Izquierdo, der mit seiner spanischen Frau – eben – in Valencia lebt und arbeitet. Als Autor von Reiseführern und andern journalistischen Werken hatte er eines Tages Lust, einen Kriminalroman zu schreiben und verfasste sein bemerkenswertes Erstlingswerk «Mörderische Hitze», welches auch in diesem Blog angetroffen werden kann.
Nun also der zweite Band. Man ist natürlich gespannt, ob die Unreinheiten des ersten Bandes ausgebessert sind, ob der Schreibstil sich geändert hat und ob man schon Ermüdungserscheinungen von Protagonisten oder vom Autor erkennt.
Ich kann es vorwegnehmen: Wäre ich ein Kursleiter in einem Schreibseminar, dann würde ich dem Autor Izquierdo für sein neues Buch eine gute, nein sogar eine sehr gute Note geben! Das Buch hat eine Geschichte, die im Zentrum steht, logisch ist und glaubhaft erzählt wird. Es ist dieses Mal ein Kriminalroman mit ein paar Hinweisen auf touristische Highlights der Region, und nicht, wie der Erstling, ein Reiseführer mit etwas Krimi dazwischen. Der Schreibstil Izquierdos ist, wie schon im ersten Band, absolut lesefreundlich: Klar, einfach und ohne seitenlanges Geschwurbel, welches nur zum Seitenfüllen da ist.
Und dann muss man unbedingt auf die Stärke dieses Buches hinweisen: Man merkt auf jeder Seite, dass der Autor sowohl die spanische wie auch die mitteleuropäische Seele in der Brust trägt. Die Beschreibungen des Lebens in Spanien sind dermassen authentisch, dass man sich als Lesender oft ertappt, die nächsten Ferien in Südspanien zu planen. Oder – wie ich – ab und zu auf den ipad entsprechende Seiten aufzusuchen. Wie schon im ersten Band erleben wir ein Essen mit der spanischen Grossfamilie des Protagonisten und es ist – herrlich!
Die Geschichte des taxifahrenden Ex-Polizisten und Hobby-Ermittlers Alapont könnte so geschehen sein. Es wundert mich, dass die Beschreibungen des spanischen oder valencianischen Polizeiappartes nicht zu einer Rüge an den Autoren geführt haben. Für uns Lesende ist es ein reines Vergnügen. Die Thematik der Geschichte ist ebenfalls glaubhaft und gut recherchiert.
Müsste man etwas kritisieren, wäre es wohl der Fakt, dass die Endphase der Geschichte im Vergleich zum Einstieg sehr wenig Platz bekommen hat. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau…
Als Kursleiter eines Schreibseminars würde ich dem Autoren stärkstens empfehlen, seine Leidenschaft und die Alapont-Reihe weiter zu führen. Die Hürden vom ersten zum zweiten Buch war sicherlich hoch. Aber Daniel Izquierdo-Hänni hat sie übersprungen.