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Vermisst - Der Fall Anna. Von Christine Brand.

Ein Buch mit harmlosen Beginn und einer spannenden Fortsetzung.

Wenn ich auf dem Tisch in der Buchhandlung meines Vertrauens ein schönes Cover mit einem spannenden Titel sehe, und mir aber der Name des Autors oder der Autorin nichts sagt, dann lese ich hurtig den Klappentext. In diesem Falle wurde mir sehr beeindruckend die Vita von Christine Brand serviert und zwar so, dass ich mich am Schluss fast schon ein wenig geschämt habe, dass ich den Namen vorher noch nie gelesen hatte. Christine Brand hat schon ein paar Kriminalromane geschrieben, ist Gerichtsreporterin, war Redakteurin bei der NZZ und lebt jetzt auf Sansibar. Zudem ist sie «Spiegel Bestseller Autorin». Gekauft (26.50 CHF).

Dann die erste – zeitweilige – Ernüchterung: «Der Fall Anna» liest sich zu Beginn sehr einfach und man fragt sich sofort, wie denn die Geschichte, die nicht wirklich kompliziert daher kommt und in einer sehr einfachen und klaren Sprache verfasst ist, über 530 Seiten Bestand haben will? Ganz kurz dachte ich, dass ich vielleicht einen Fehlkauf getätigt hätte.

Mit den verschlungenen Seiten allerdings ergab sich dann folgendes Bild: Die Autorin schälte die Protagonistinnen in diesem Buch langsam, dafür umso klarer hervor. Die Geschichte wird in einem guten Tempo erzählt und hat keinen Unterbruch und keinen Hänger. Vor allem werden nicht permanent Drehungen eingebaut, die Schwindel hervorrufen. Der Plot wird ziemlich klar und deutlich erzählt. Es ist, als wäre man dabei.

Diese Autorin schafft es, mit einem unverblümten Stil ohne Firlefanz eine Geschichte zu erzählen. Manchmal doch etwas langfädig, aber immer mit Blick auf das Weitertreiben der Geschichte. Nachvollziehbare Gemütswelten der agierenden Personen, authentische Erklärungen und ein Ende, welches durchaus Sinn macht.

Ich weiss nicht, ob es die Erfahrung der Autorin aus den Gerichts- und TrueCrime-Arbeiten ist: Das Buch kann man durchaus kaufen und ist eine schöne, leichte und spannende Sache für auf den Liegestuhl am Strand.

Kaufempfehlung: Man hat das Geld schon sicherlich schon unvernünftiger ausgegeben… Ich warte mit Freude auf die Fortführung der Reihe um Malou Löwenberg.

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