Dieser Blog ist für mich sehr bereichernd. Natürlich weiss ich, dass es auf dieser Welt wohl mehrere Hundertausend gut Autoren und Autorinnen gibt , die Millionen von Büchern geschrieben haben. Gute, schlechte, spannende oder ungewöhnliche. Und doch empfinde ich immer wieder ein Gefühl, welches sich aus Scham, Glück und Befriedigung zusammensetzt, wenn ich eine Autorin oder einen Autor entdecke, den offenbar die ganze Welt (im vorliegenden Beispiel ganz Frankreich) kennt, die oder der schon haufenweise Bestseller produziert hat - und mir bisher absolut unbekannt geblieben ist.
So erging es mir mit Fred Vargas. Und da hilft alles Gendern nichts - ich dachte zuerst: Aha, ein französischer Autor. Erst nach dem Blick auf das Foto im Klappentext habe ich gesehen, dass Fred eigentlich eine Frau ist und eben seit vielen Jahren grossartige Bücher schreibt.
Nun, ich habe dann das Buch "Jenseits des Grabes" gekauft und ... verschlungen. Die Vargas kann schreiben (und hat das Glück, eine sehr gute Übersetzerin (Claudia Marquard) zu haben.
Der Kommissar von Fred Vargas, ihr Commissair Jean-Baptiste Adamsberg ist ein etwas spezieller Geselle, dessen Arbeit vornehmlich darin besteht, seine MitstreiterInnen im Team mit seinen aussergewöhnlichen Ermittlungsansätzen zu irritieren. Natürlich führen sie alle zum Ziel. Aber die Art und Weise ist schon sehr lesenswert: Seine Dialoge, seine Gedanken, seine Methoden sind wirklich sehr aussergewöhnlich, wenn nicht sogar schräg. Und manchmal bekommt man das Gefühl, die Autorin schreibt die Geschichte des Buches "um den Kommissar" herum. Natürlich leben viele Kriminalromane von den Persönlichkeiten der Ermittler und Ermittlerinnen. Aber ich finde die Variante "Adamsberg" sehr speziell und sehr lesenswert.
Die Geschichte spielt natürlich irgendwo in Frankreich und ist an sich schlüssig, wenn auch ein wenig absurd.
Ich habe die Hardcover-Ausgabe erstanden (CHF 37.00) und bin ziemlich zufrieden mit dem Kauf: Lesenswert!