Was ich wirklich immer wieder faszinierend finde: Die Herkunft der Autoren oder Autorinnen der Bücher. Meist auf den Klappentexten veröffentlicht: Da gibt es solche, die sind Lehrer und schreiben mal ein Buch. Oder oft gibt es JournalistInnen, die sich an ein Buch wagen. Oder dann Tourismusexperten, die ein Buch über "ihre Stadt" oder "ihre Region" schreiben. Und dann werden das Bestseller und der Beruf kann an den Nagel gehängt werden. Schöne Geschichten.
Im vorliegenden Fall handelt es sich um eine - Achtung! - Expertin für Terrorismus bei der OSZE in Wien und Mitarbeitende beim Verteidigungsministerium in Schweden als Expertin für EU-Aussenpolitik und Nahostfragen. Und irgendwann beschloss die Frau mit Jahrgang 1979 ein Buch zu schreiben und schon mit ihrem Debut-Werk gelang ihr der internationale Durchbruch. Jetzt schreibt sie Thrillerreihen und die Terroristen können aufschnaufen... Krass, oder?
Also: Wenden wir uns dem Krimi-Bestseller aus Schweden zu: "Die Frau im Eishaus". Als Protagonist ist da August Strindberg, einer, der gar kein Polizist ist, sondern ein Detailhändler für alte Sachen, der gerade einen "Backwettbewerb" organisisert. Schon alleine diese Geschichte ist rührend und sehr gut durch das ganze Buch gefädelt. Dann taucht eine ominöse 19järige Frau auf und dann passiert halt - wie das so in einem Krimi dann und wann vorkommt - ein Mord.
Die Autorin hält die Spannung hoch und die Geschichte nimmt ein Tempo auf, welches sie praktisch nicht mehr verliert. Das Buch ist sehr schön zu lesen, vom Stil her einerseits, aber auch andererseits von den Beschreibungen der Arena, in welchem die Geschichte spielt: Hovenäset in Schweden, ein ruhiges Kaff mit 180 EinwohnerInnen, die weder ein Restaurant haben noch einen Lebensmittelladen. Aber halt eben sonstige Schönheiten und August Strindberg, der mit seinem Boot zur Arbeit fährt.
Die Geschichte ist voller Geschichtchen und es ist ein Lese-Vergnügen. Obwohl es ein Krimi ist. Und das finde ich bemerkenswert.
Also: Kaufen Sie das Buch ruhig. Es wird wahrscheinlich kein Insel-Buch werden, aber Sie werden den Kauf auch nicht bereuen.