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Der Bluthund. Von Lee Child.

Jack Reacher - im Film Tom Cruise - ist ein Militärpolizist ohne Gepäck. Seine Geschichten sind grosses Kino.

Ich muss zugeben: Die "Reacher"-Romane von Lee Child gehören zu meinen Lieblingslektüren. "Lee Child ist ein begnadeter Spannungsautor" schreibt DIE ZEIT in ihrer Kritik. Und das ist - so glaube ich - das Geheimnis. Die Bücher sind spannend und die Geschichte bewegt sich mit jeder Seite vorwärts. Es kommt keine halbe Seite lang Langeweile auf.

Das liegt sicherlich auch an dem Protagonisten. Der ehemalige Militärcop Reacher reist in Amerika umher (immer zufällig, er nimmt gerade den Bus, der zur Abfahrt bereit steht). Gepäck hat er keins. Er kauft sich einfach neue Hemden und Hosen, wenn die alten nicht mehr tragbar sind. Wenn er Geld braucht, dann arbeitet er ein bisschen. Und genau so ist sein Benehmen: Seine Dialog sind selten länger als 10 Worte. Und er ist sehr direkt und sehr ehrlich. Das ist so ungemein wohltuend gegenüber den vielen Kommissaren, die - aus welchen Gründen auch immer - lügen und schwindeln.

Lee Child lässt uns bei jedem Gedanken von Reacher dabei sein: Wenn Jack Reacher - der ein Hüne ist (im aktuellen Buch von seinen Gegnern als Hulk oder Big Foot bezeichnet) - kurz vor einer Schlägerei mit 5 Bikern steht, dann sind wir in seinem Kopf dabei, wenn er sich die Strategie ausdenkt, um die Horde zu bodigen. Und selbstverständlich ist die Schlägerei nach einer Minute vorbei und seine Gegner liegen am Boden. Oder wenn er einen Angriff auf ein Gebäude plant, dann wissen wir Lesenden, bevor es los geht, wie es ausgeht. Oder wir erleben, wie Jack Reacher genau weiss, was gleich passieren wird. Alles durch seine durchaus logischen Gedanken gestützt.

Alle Dialoge in dem Buch sind kurz. Manchmal sehr kurz. Und wenn sie dann - aus Plot-Gründen - etwas länger sein müssen, dann sind sie knackig und ohne Gesülze. Das bringt die Geschichte unheimlich schnell weiter und macht sie spannend (es kam vor, dass ich mich nachmittags für eine Stunde hinlegte, damit ich abends im Bett ein paar Seiten mehr lesen konnte, bevor mich die Müdigkeit übermannen würde...!).

Jack Reacher kommt aus dem Nichts zu Beginn des Buches. Und am Ende ist die Geschichte abgeschlossen und er nimmt den nächsten Bus.

Das Buch "Der Bluthund" ist 450 Seiten dick und ich hatte es schneller durch, als manches Krimi-Büchlein mit weniger Seiten. Grosses Kino.

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